Am 15.05.2024 fand das nun bereits 16. Netzwerktreffen Essstörungen Sachsen zum Thema Digitale Medien und Essstörungen statt. Dabei konnte mit knapp 150 Teilnehmenden ein neuer Rekord aufgestellt werden, was die aktuelle Relevanz des Themas nochmals unterstreicht.
Der Hauptvortrag „Swiping through the looking glass: Soziale Medien und ihr Einfluss auf Essstörungen“ wurde von Anja Obermüller, Kommunikationswissenschaftlerin und Geschäftsführerin der Dresdner Forschungswerk GmbH, gehalten. Sie gab dabei einen Überblick über theoretische Grundlagen, aktuelle Statistiken und Forschungserkenntnisse zur Internet- und Social-Media-Nutzung von Jugendlichen, insbesondere in Hinblick auf Körperbild und Essstörungen.
Im Anschluss konnten diese Grundlagen in spannenden
Diskussionen vertieft werden. Im offenen Forum gab es für die Teilnehmenden die
Gelegenheit, sich bei Getränken und Snacks zu vernetzen, Flyer und Plakate zu durchstöbern
und sich an Ständen der Wohngemeinschaften für Bewohner*innen mit Essstörungen (Carla
und Lotta Dresden sowie Awhina Moritzburg) und dem Beruflichen Trainingszentrum
Leipzig zu informieren.
Nach der Pause folgten zwei Fachgespräche, zwischen denen
die Teilnehmenden wählen konnten. Fachgespräch 1 fand im Rahmen einer
Podiumsdiskussion statt. Acht Expert*innen aus verschiedenen Bereichen
diskutierten das Thema „Kinder und Jugendliche im Bann des Displays“. Auf dem
Podium saßen dabei die Leiterin der Spezialstation, Familientagesklinik und
Spezialambulanz für Essstörungen der KJP am UKD Katrin Gramatke und ihre
Kollegin Stephanie Teubert, Saskia Freudenberg und Carolin Tausch aus den WG „Carla
und Lotta“, eine ehemalige Betroffene und WG-Bewohnerin, Nora Stankewitz von inCogito
Dresden, Lutz Schäfer von Yellow Cactus Medienproduktion und -pädagogik und
Eddy Eichholz von Fachdienst Prävention der Polizei Sachsen. Das zweite
Fachgespräch zum Thema „(Junge) Erwachsene zwischen Selbsthilfe und Kontrollverlust“
wurde von Lilly Arlt von inCogito Dresden gehalten, einem digitalen Projekt,
welches sich u.a. mit Essstörungen bei jungen Menschen beschäftigt. Hier ging
es insbesondere um Instagram und Essstörungen (Körperdarstellung, Instagram vs.
Realität, Algorithmen und InCogitos Arbeit in diesem Spannungsfeld).
Nach diesen angeregten Gesprächen und fachlichem Austausch endete schließlich das Netzwerktreffen. Die interessanten Vorträge und Diskussionen bieten sicherlich auch im Anschluss noch „food for thought“.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Vortragenden, Podiumsgästen und Teilnehmenden!
Das NESSA-Team